Daytrips von London: Salisbury und Stonehenge

Stonehenge und Salisbury sind von London aus bequem per Bahn in einem Tagesausflug erreichbar.

Für viele Touristen, die etwas mehr Zeit in London verbringen und die etwas Besonderes jenseits des Trubels der Großstadt erleben wollen, lohnt sich ein Tagesausflug zu Zielen außerhalb von London. Ganz oben auf dieser Liste stehen die historischen Städte Oxford, Cambridge oder auch das berühmte Steinmonument von Stonehenge, das vor allem zur jährlichen Sommersonnenwende am 21. Juni die Besucher in Scharen anzieht (auf englisch Solstice) und zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Zu vielen solcher touristischen Ziele werden von London aus von verschiedenen Veranstaltern Tagestouren mit Bussen angeboten. Da es jedoch von London aus in alle Richtungen sehr gute Bahnverbindungen gibt, kann man auch auf eigene Faust auf Entdeckungstour gehen.

Die berühmten Steine von Stonehenge stehen ganz oben auf der Liste mit Tagesausflügen von London. ©SCRITTI

Viele interessante Ziele sind in weniger als zwei Stunden per Bahn direkt erreichbar, etwa die Städte: Bath Spa (1:20 Std), Brighton (58 Min), Birmingham (1:30 Std), Bristol (1:35 Std), Cambridge (50 Min), Eastbourne (1:25 Std), Oxford (55 Min), Peterborough (50 Min) oder eben auch Salisbury (1:25 Std) im Südwesten nicht weit entfernt von Stonehenge. Vom Bahnhof Salisbury kann man per Bus oder Taxi weiter ins rund 16 Kilometer entfernte Stonehenge fahren. Die Stadt Salisbury mit der beeindruckenden Kathedrale und dem historischen Marktplatz ist aber auf jeden Fall auch einen Besuch wert.

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Frühlingsgefühle in Bardolino

In Bardolino am Gardasee kann man im Frühling auf ideale Weise Sonne und Energie tanken.

Quick Facts: Urlaubsreise an den Gardasee
Anreise: Per Bahn entweder mit dem Eurocity von München über den Brenner nach Verona, dann weiter mit dem Bus von ATV nach Bardolino / Garda. Alternativ durch die Schweiz bis Milano Centrale, dann noch etwa eine Stunde mit dem Zug bis Peschiera del Garda und dann mit dem Bus von ATV nach Bardolino / Garda.
Unterkunft: Zahlreiche Hotels und Campingplätze entlang des Seeufers in Bardolino oder Garda.
Trips in die Umgebung: Mit dem Rad am Seeufer entlang oder von Bardolino aus ins Weinanbaugebiet im Hinterland. Auch mit den Schiffen und Fähren von Navigazione Laghi lassen sich unterschiedliche Ziele am See ansteuern.

Die oberitalienischen Seen waren schon immer Sehnsuchtsorte für die Menschen nördlich der Alpen. Bereits Johann Wolfgang von Goethe zog es im Jahre 1786 auf seiner italienischen Reise an den Gardasee, wo er sich für das mediterrane Klima und die Vegetation mit Palmen, Zypressen, Oliven- und Zitronenbäumen begeisterte.

Bardolino liegt am südöstlichen Ende des Gardasees, wo die Berge langsam auslaufen und der See die größte Breite hat. Sonne gibt es von morgens bis abends inklusive traumhafter Sonnenuntergänge über den Bergen am gegenüberliegenden Seeufer. ©SCRITTI

Noch heute kann man nach der Alpenüberquerung am Gardasee die ersten sehnsuchtsvollen Momente in Bella Italia erleben und den ersten echten Espresso oder Cappuccino genießen. Der Gardasee ist dabei die perfekte Kulisse für ein Italien mit farbenfrohen Häusern, verwinkelten Gassen, üppiger Vegetation, kleinen Häfen und schönen Promenaden am Wasser entlang.

Sonne, bunte Blumen und grüne Olivenbäume direkt am Wasser: Bei diesem Anblick in Bardolino schlägt das Herz gleich höher. ©SCRITTI

Inzwischen habe ich den Gardasee und dessen Schönheiten und Qualitäten für einen sonnigen Italien Urlaub wieder entdeckt. Ich habe im Laufe der Jahre fast alle oberitalienischen Seen von Locarno über Lugano und Como bis nach Iseo bereist. Doch am südöstlichen Gardasee fühle ich mich inzwischen am wohlsten. Vor allem wenn es um mediterranes Flair, Entspannung und ein positives Urlaubsgefühl geht. Auch wenn hier vor allem im Sommer sehr viele Touristen von nördlich der Alpen unterwegs sind und überall deutsch gesprochen wird, haben Orte wie Bardolino oder Garda weiterhin ihren eigenen Charme und bieten vor allem im Frühling oder Spätherbst eine hervorragende Infrastruktur mit Hotels und Restaurants in idyllischer Umgebung.

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Stadtspaziergang: Ealing Broadway

Der Stadtteil Ealing im Westen von London hat mit der Elizabeth Line eine hervorragende Anbindung und eignet sich nun gut als Standort für den Städte-Trip.

Zufällig bin ich bei meinem letzten Besuch in London zum ersten Mal im Londoner Stadtteil Ealing im Westen der Stadt gelandet. Ich war positiv überrascht über den Stadtteil am westlichen Ende von London, der mit über 367.000 Einwohner*innen zum drittgrößten Bezirk (Borough) von Greater London zählt. Er umfasst dabei sieben größere Ortschaften, nämlich Acton, Ealing, Greenford, Hanwell, Northolt, Perivale und Southhall. Ealing ist auch bekannt als die „Queen of the Suburbs“ wegen der vielen Parks und grünen, von Bäumen gesäumten Straßen.

Broadway und New Broadway in Ealing sind die Hauptverkehrsachsen mit Einkaufsmöglichkeiten in Shopping Centern und sehr vielen Cafés und Restaurants. ©SCRITTI

Mit dem Bahnhof Ealing Broadway hat der Bezirk zudem einen großen Nahverkehrsknoten. Hier im Westen enden einerseits die U-Bahnen der Central Line und der District Line aus dem Zentrum von London kommend. Es stoppen auch Regionalzüge von Great Western auf der Great Western Mainline, der Hauptstrecke Richtung Westen. Das größte Plus aber ist die Elizabeth Line, die neue Ost-West-Bahnlinie, die seit ihrer Eröffnung im Mai 2022 in Ealing Broadway hält, und nun unglaublich schnelle Verbindungen in die Innenstadt von London ermöglicht. Die Fahrt mit dem Zug der Elizabeth Line dauert nur 22 bis 24 Minuten bis ins Zentrum von London.

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Die schönsten Bahnen: Zeitreise mit der Bluebell Railway in Sussex

Die historische Bluebell Railway befindet sich nur eine Stunde Bahnfahrt von London entfernt und bezaubert durch Dampfzugfahrten in satt grüner Landschaft.

Jetzt im Frühjahr beginnt wieder die Saison der historischen Eisenbahnen. In Großbritannien werden diese Heritage Railways genannt. Es geht also weniger um Nostalgie, sondern um die Eisenbahn als kulturelles Erbe und „lebendige Geschichte“. In kaum einem anderen europäischen Land gibt es so viele historische Eisenbahnen, die in der Regel ehrenamtlich von Vereinen am Leben erhalten und mit historischen Fahrzeugen betrieben werden. Die Briten lieben ihre Eisenbahnen! Eine Übersicht mit Landkarte und Veranstaltungskalender bietet die Webseite Heritage-Railways.com. Meist geht es dabei um Strecken, die in den 1960er Jahren durch den Kahlschlag der so genannten „Beeching Axe“ stillgelegt wurden. Damals ging auch in Großbritannien der Trend hin zum Automobil, und die staatliche Eisenbahn British Rail kämpfte wie überall mit veralteter Technik, vernachlässigter Infrastruktur und vermeintlich hohen Kosten. Richard Beeching hat deshalb im Auftrag der Regierung zwei Papiere verfasst: The Reshaping of British Railways (1963) und The Development of the Major Railway Trunk Routes (1965), die das Schicksal vieler Nebenstrecken wegen vermeintlicher Unwirtschaftlichkeit besiegelten. Wir kennen das gleiche Vorgehen aus Deutschland, wo bis in die 1990er Jahre tausende Bahnkilometer von der Deutschen Bahn stillgelegt wurden, weil die Bahn als altmodisch und teuer und Busverkehr vermeintlich als modern und als wirtschaftlich galt. Die Konsequenzen insbesondere fürs Klima sind bekannt.

Auf der 17,7 Kilometer langen Bluebell Railway in West Sussex finden das ganze Jahr über Fahrten mit historischen Dampfzügen in herrlich viktorianischem Ambiente statt. ©SCRITTI

In Großbritannien konnten zum Glück schon recht früh viele solcher zur Stilllegung vorgesehener Strecken von Eisenbahn Enthusiasten übernommen und damit zumindest abschnittsweise für die Zukunft gerettet werden. Heute sind dies wichtige Touristenmagnete, an denen meist am Wochenende Fahrten in historischen Zügen oder Motto Events wie Teatime- oder Dinner-Züge meist in viktorianischem Ambiente geboten werden. Etwa eine Stunde Bahnfahrt von London entfernt findet sich zum Beispiel die Bluebell Railway in herrlicher, typisch englischer Landschaft. Ihren Namen hat die Bahn von den gleichnamigen Glockenblumen, die im Frühjahr entlang der Strecke blaue Blumenteppiche bilden.

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13 Profi-Tipps für die Reise per Bahn nach London

Bahnreisen werden immer beliebter, und gerade nach London kann man auch sehr bequem mit den Zügen von Eurostar reisen. 13 Tipps worauf man achten sollte.

Ich fahre ja regelmäßig per Bahn nach London und habe in verschiedenen Posts in diesem Blog und auf den Seiten mit Reisetipps bereits viele Informationen zur Bahnreise von Deutschland nach Großbritannien geteilt. An dieser Stelle möchte ich nochmals einige nützliche Tipps zur Ticketbuchung und rund um die Reise mit dem Eurostar zusammenfassen (Stand Frühjahr 2023). Eurostar International ist aktuell die einzige Gesellschaft, die durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal zwischen Calais und Dover verkehrt und hat daher ein Monopol auf dieser Route. Daher sind die Tickets nicht immer günstig. Ankündigungen der Deutschen Bahn vor einigen Jahren, mit dem ICE nach London zu fahren, blieben eine Luftnummer. Hauptproblem dabei ist, dass Passagiere und Gepäck vor der Nutzung des Eurotunnels Sicherheitschecks unterzogen werden müssen. Daher braucht es entsprechende abgeschlossene Terminals wie in Brüssel Midi, Paris Gare du Nord oder im grandiosen Bahnhof London St. Pancras.

Endlich angekommen: Wenn man im Bahnhof London St. Pancras den Schriftzug „I want my time with you“ liest, weiß man, dass es nur noch wenige Meter sind bis ins Gewühl der schönsten Stadt Europas. ©SCRITTI

Nachteilig auf die Ticketpreise wirkt sich auch aus, dass Eurostar seit dem Brexit teils ein Drittel weniger Tickets pro Zug für die Fahrt von London nach Paris oder Brüssel verkauft, da sich die Formalitäten für die Ausreise von Briten deutlich verkompliziert haben und es aktuell nicht genügend Personal (und Platz) für die Grenzkontrollen im Bahnhof London St. Pancras International gibt. Dies ist auch der Grund, warum Eurostar seit dem Brexit nicht mehr in den Bahnhöfen Ashford International oder Ebbsfleet International auf britischer Seite hält. Von hier aus hatte man früher einen bequemen Zugang zu den Seebädern am Meer. Doch die Bahnreise nach London ist weiterhin schnell, umweltfreundlich und preislich attraktiv, wenn man ein paar entscheidende Tipps befolgt.

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Wilde Tiere mitten in London

Die lebensgroßen (Tier) Skulpturen der Künstler Gillie and Marc finden sich an verschiedenen Orten in London.

London ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Und manche Dinge kann man auch einfach nur in London finden, zumindest wenn es um Europa geht. So zum Beispiel die lebensgroßen Tierfiguren des australischen Künstlerpaars Gillie and Marc. Diese stellen weltweit große Skulpturen in Großstädten auf und haben sich dem Artenschutz verschrieben. Damit wollen sie vor allem Stadtmenschen auf so viele gefährdete Spezies in anderen teilen der Welt und die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen aufmerksam machen. Bekannt ist das Künstlerpaar vor allem für ihre in unterschiedlichen Konfigurationen wiederkehrenden Figuren und Alter Egos Rabbitwoman und Dogman. Schon seit mehreren Monaten finden sich an verschiedenen Orten in London diese besonderen Bronze Skulpturen, die inzwischen auch ein großer Touristenmagnet sind und von manchem Kritiker doch nur als lebensgroßer Kitsch angesehen werden.

Wild Table of Love: Bitte Platz nehmen und mitessen! ©SCRITTI

Meine geführte Tour „Fleet Street Secrets“ neulich mit Look Up London endete am Paternoster Square hinter der St. Paul‘s Cathedral. Mitten auf dem öffentlichen Platz (in Privateigentum) steht ein großer Esstisch, an dem sich eine ganze Schar wilder Tiere zum Essen versammelt hat. Auf den zwei noch freien Plätzchen kann man sich an diesem „Wild Table of Love“ mit den anderen Kreaturen austauschen, was sich viele Touristen auch nicht zweimal sagen lassen. Doch es gibt noch weitere große Skulpturen der beiden Künstler in und um London.

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Zwischenstopp: Lichtkunst und mehr in Canary Wharf

Im Hochhausdschungel von Canary Wharf in London gibt es einiges an Kunst und Installationen, zum Beispiel die Winter Lights.

Über die Unwirtlichkeit und den Bauwahn in Vierteln wie Canary Wharf in London habe ich in diesem Blog schon berichtet. So faszinierend die Umwandlung ehemaliger Docks und Werften in Klein-Manhatten auch ist, bis heute ist dies in meinen Augen eine kalte, kommerzialisierte Business-Welt geblieben, in der die Menschen durch die unterirdischen Korridore und Shopping Malls hetzen und in der doch kaum jemand ernsthaft leben möchte. Die Quartiersverwaltung versucht daher immer wieder mal, mit Events wie dem „spektakulären“ Winter Lights Festival die positiven Seiten von Canary Wharf herauszukehren. Dieses findet im Januar 2023 an zehn Tagen zum siebten Mal im Hochhausdschungel von Canary Wharf vom 18. bis zum 28. Januar 2023 statt und ist laut Veranstalter „das größte seiner Art“. Nun ja, das jährliche Licht-Spektakel an Weihnachten in Kew Gardens ist definitiv größer – aber wahrscheinlich von einer anderen „Art“.

Hingucker: Die Floating Earth des britischen Künstlers Luke Jerram im Middle Dock, auch vom DLR Zug aus gut zu sehen. ©SCRITTI

An 20 verschiedenen Orten im Viertel, die durch einen Rundweg verbunden und fußläufig zu erreichen sind, befinden sich verschiedene Lichtinstallationen oder Lichtskulpturen von weltweit anerkannten Künstlern oder Design-Büros. Doch jenseits der Winter Lights hat Canary Wharf durchaus auch Interessantes zu bieten.

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London Spezial: Lichtspektakel bei Christmas at Kew Gardens

Christmas at Kew in London ist ein besonderes weihnachtliches Spektakel mit unzähligen Lichtinstallationen.

Quick Facts: Ein Besuch von Christmas at Kew in den Royal Botanic Gardens ist in der Vorweihnachtszeit in London auf jeden Fall ein Highlight!
Anreise: Mit der District Line oder Overground bis Kew Gardens, von dort sind es nur wenige Minuten Fußweg bis zum Eingang Victoria Gate. Alternativ mit dem Zug bis Kew Bridge und dann über die Themse hinüber zum Eingang Elizabeth Gate laufen.
Unterkunft: Die Royal Botanic Gardens befinden sich sehr weit im Westen von London und sind sehr groß. Bei einem ausgiebigeren Besuch empfiehlt sich die Übernachtung in der Umgebung, etwa in Premier Inn Hotels in Richmond, Kew Bridge oder Brentford.

Zum zehnten Mal jährt sich im Winter 2022 ein besonderes Londoner Weihnachtsspektakel: Christmas at Kew. Bei Dunkelheit verwandeln sich die Royal Botanic Gardens in Kew weit im Westen von London in ein Märchenland aus unzähligen Lichtinstallationen, die teilweise von Künstlern extra für dieses Event geschaffen wurden. Ich habe ja bereits über die besonderen Christmas Lights in London in der Zeit vor Weihnachten berichtet und im Winter 2021 auch eine Tour mit Katie von Look Up London zu weniger bekannte Ecken mitgemacht. Die Lichtinstallationen an den unterschiedlichen bekannten Orten wie Covent Garden, Oxford, Regent oder Carnaby Street starten meist in den ersten beiden Novemberwochen. Im November 2022 war ich am Eröffnungstag nun zum ersten Mal auch bei Christmas at Kew.

Lichtspektakel: Die historischen Gebäude und Gewächshäuser im Park sind Teil der umfangreichen Lichtinstallationen. ©SCRITTI

Ich hätte nicht erwartet, dass selbst bei strömendem Regen Tausende von Besuchern das Spektakel erleben wollen und sich am Eingang Victoria Gate lange Schlangen bilden würden. Es gibt einen ausgeschilderten Trail, dem man in eine Richtung folgen muss. Das bedeutet, es laufen alle hintereinander her. Man kann vom Trail auch nicht abweichen, da alle anderen Wege gesperrt sind. Auf dem Rundweg erlebt man zahlreiche Lichtinstallationen und Laser Shows unterschiedlichster Art und von unterschiedlichen Künstlern.

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London Spezial: Street Food and Street Art in Lambeth

Im Lower Marsh Market hinter dem Bahnhof Waterloo gibt es bunte Häuser, authentisches Street Food, kleine unabhängige Shops und verrückte Street Art im Leake Street Tunnel.

Die Gegend in Southwark zwischen dem Bahnhof London Bridge und dem Bahnhof Waterloo hat sich in den letzten Jahren ja sehr verändert, wie ich in meinen Beiträgen über Southwark oder Bermondsey bereits beschrieben habe. Neue, verkehrsberuhigte (Fahrrad-)Straßen sind entstanden mit vielen kleinen Läden, Gallerien, unabhängigen Coffeeshops und Restaurants und ein paar Hotels. Auf Grund von Bildungseinrichtungen wie dem Southwark College sind hier auch viele Studenten unterwegs. In meinen Augen eine bislang ganz gut gelungene Mischung von Alt und Neu, ohne dass man wie an anderen Ecken von London das Gefühl hat, dass die komplette ursprüngliche Bevölkerung verdrängt und alles mit Hochhäusern zugepflastert wird. Man spürt immer noch den Hauch des ursprünglichen, armen South London, einst klassische Arbeiterbezirke mit Docks und Lagerhäusern entlang der Themse.

Bummelzone: In der verkehrsberuhigten Straße Lower Marsh hinter dem Bahnhof Waterloo befindet sich der Lower Marsh Market mit Streetfood Ständen, Coffeeshops und kleinen Läden. ©SCRITTI

Ähnlich wie die Bermondsey Street am anderen Ende ist auch der Lower Marsh Market in Lambeth eine weitere positive Entwicklung in der gleichnamigen Straße, die parallel zum Bahnhof Waterloo verläuft und eine Verlängerung der Verbindung über Union Street und The Cut parallel zu den Bahngleisen in Southwark bildet. Am einen Ende der Straße befindet sich auch ein Eingang zum berühmten Leake Street Grafitti Tunnel.

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Barbican – Brutalismus Ikone mitten in London

Das Barbican mitten in der City of London ist ein faszinierendes Beispiel für den Baustil des Brutalismus aus den 1970er Jahren.

Über das Barbican – genauer das Barbican Estate – mitten in der City von London nicht weit von der St. Paul’s Cathedral wurde schon viel geschrieben. Und es wurden noch mehr Bilder gemacht. Der riesige Komplex, eine Orgie aus Beton mit über 2.000 Wohnungen, ist ein Vorzeigemodell für den Baustil des Brutalismus in Großbritannien und der restlichen Welt. Das Quartier in der Innenstadt von London – heute erreichbar über die gleichnamige U-Bahn Station – wurde im Zweiten Weltkrieg durch Angriffe der deutschen Luftwaffe während des sogenannten Blitz weitgehend zerstört. Es bot sich so die Gelegenheit, an solch exponierter Stelle auf rund 14 Hektar Fläche etwas ganz Neues zu wagen. Ein Architekturwettbewerb in den 1950er Jahren wurde von dem damals einflussreichen Architekturbüro Chamberlin, Powell and Bon gewonnen. Es arbeitete ein Projekt für die größte Wohnsiedlung der City of London inklusive Kulturzentrum aus, das dann zwischen 1965 and 1976 gebaut wurde. Noch heute lebt in den Türmen und Bauten des Barbican Komplexes die Mehrheit der Bürger*innen der City of London, die ansonsten weitgehend von seelenlosen Banken und Geschäftshäusern geprägt ist.

Hoch hinaus: Das Barbican, ein Komplex aus Wohnen und Kultur und Sinnbild brutalistischer Architektur in der City of London. ©SCRITTI

Ich persönlich liebe ja das Barbican und besuche den Komplex so oft wie möglich. Ein wirklich faszinierendes, ja atemberaubendes Architekturmonster im Stile des Brutalismus aus den 1970er Jahren. Die Anlage besteht aus drei 123 Meter hohen Hochhaustürmen mit 42 Stockwerken und 14 niedrigeren Gebäuden. Das gesamte Ensemble steht inzwischen unter Denkmalschutz.

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