Für mich persönlich zeigt London mit dem Stadtteil Greenwich im Südosten an der Themseschleife eine seiner schönsten Seiten. Seit Jahren kehre ich immer wieder nach Greenwich zurück. Zwar wurde inzwischen auch hier vor allem entlang der Themse viel gebaut und entwickelt. Aber der historische Kern mit dem Old Royal Naval College am Flussufer und dem großen Park gegenüber hat seinen unverwechselbaren Charme behalten. Deshalb ist Greenwich inzwischen meine zweite Heimat in London, und ich möchte an dieser Stelle ein paar grundsätzliche Tipps für London Besucher geben. Das Besondere an Greenwich: Es ist sehr idyllisch, es hat die entspannte Atmosphäre einer kleinen, lebendigen Studentenstadt mit wenig Verkehr und viel historischer Bausubstanz, und alles liegt kompakt und nah beieinander. Es gibt jede Menge Restaurants, Pubs, kleine Läden und den Greenwich Market im historischen Zentrum, und alles ist fußläufig erreichbar.

Eines der Highlights ist natürlich das monströse Segelschiff Cutty Sark, das am Ufer der Themse Ufer gestrandet ist, als Museum dient und an dessen Masten man inzwischen auch hochklettern kann. Das historische Greenwich ist nicht zu verwechseln mit North Greenwich, einer komplett neu gebauten Welt auf der Greenwich Peninsula. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich bei Gelegenheit näher beleuchten werde.

Zudem ist die Lage zwischen Themse und dem Hügel mit dem Greenwich Park einfach phänomenal. Der Greenwich Park mit dem berühmten Royal Greenwich Observatorium an der Spitze zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Es lohnt sich eigentlich zu jeder Jahreszeit, durch den Park nach oben zu wandern und von dort die grandiose Aussicht über London mit der Skyline von Canary Wharf zu genießen. Infos zum Geschehen und Veranstaltungen im Greenwich Park gibt es auf der offiziellen Webseite.





Unterkunft:
Meist wohne ich im Premier Inn Greenwich, das vom Bahnhof Greenwich oder von Deptford Bridge aus in fünf Minuten Fußweg zu erreichen ist. Das Hotel ist zwar schon etwas älter und bräuchte wahrscheinlich bald mal eine Modernisierung (nur kleine TV-Monitore), aber es hat den üblichen Premier Inn Standard mit Bar und Restaurant und ist zudem meist günstiger als die Hotels näher an der City.

Empfehlen kann ich zudem das Ibis Hotel näher am Zentrum oder das etwas teurere Novotel direkt beim Bahnhof Greenwich. Es gibt zudem zweimal Travelodge und ein Double Tree by Hilton gegenüber vom Premier Inn, zu dem ich aber noch nichts sagen kann.
Falls Greenwich ausgebucht sein sollte, gibt es als Alternative das Premier Inn Lewisham beim dortigen Bahnhof. Mit der DLR sind das nur drei Stationen vom Bahnhof Greenwich, so dass man auch von dort aus schnell und bequem die Attraktionen von Greenwich besuchen kann.

Verkehr:
Man ist von Greenwich aus mit dem Zug in rund 10 Minuten sehr schnell an der London Bridge. Züge verkehren mindestens alle 15 Minuten, meist bis zum Bahnhof Cannon Street in der City nicht weit von Bank. Die Thameslink Züge verbinden Greenwich auf direktem Weg mit Blackfriars Bridge und dem Bahnhof St. Pancras International in nur 26 Minuten. Das ist für Reisende, die mit dem Eurostar in St. Pancras ankommen oder abfahren, sehr praktisch. Weitere Verbindungen von/nach King’s Cross – St. Pancras International gibt es mit Umstieg in London Bridge. Auch die DLR bietet gute Verbindungen in die City bis zu den Endpunkten Bank oder Tower Gateway über Canary Wharf mit toller Aussicht auf die beeindruckende Hochhaus-Skyline, über die ich in diesem Blog schon berichtet habe. Vor allem, wenn man ganz vorne in den automatisch fahrenden DLR-Bahnen sitzt und einen Panoramablick hat. Man kann auch mit dem Schiff über die Themse fahren, mit dem Bus direkt zur Tower Bridge oder von Süden her über den Bahnhof Lewisham und dann mit der DLR.





Sehenswert:
Der Greenwich Market, Greenwich Foot Tunnel unter der Themse hindurch, National Maritime Museum, Old Naval College, Greenwich Park, und vieles mehr. Simone Kunisch beschreibt auch einige der Sehenswürdigkeiten genauer in ihrem Blog Totally London, zum Beispiel das Royal Naval College. Über die Suchfunktion findet man noch weitere Einträge.
Wer etwas Zeit mitbringt, dem empfehle ich auch einen Abstecher ins benachbarte Deptford, in dem man noch relativ ursprüngliches Süd-London Feeling erleben kann. Zu Fuß sind es nach Deptford vom Premier Inn unter der DLR-Station Deptford Bridge hindurch nur wenige Minuten. Alternativ kann man auch mit dem Zug eine Station bis Deptford fahren.



Essen:
Mein Favorit ist Bill’s Greenwich Restaurant an der Straßenecke im Zentrum, wo man in der Regel auch um 22 Uhr noch etwas Leckeres zum Essen bekommt. Das Besondere bei Bill’s ist auch immer die Einrichtung in gemütlichem, bunten Industrial-Style. Die Karte bietet moderne, mediterran angehauchte Mischmasch-Küche mit vegetarischen Optionen. Ansonsten gibt es unzählige Pubs insbesondere in Old Greenwich etwas versteckt hinter der City Hall die Straße Royal Hill hoch.
Hervorragendes Essen gibt es auch im The Guildford Arms mit einem tollen Biergarten gegenüber vom Premier Inn die Straße Devonshire Drive hoch.

Sehr schön direkt am Ufer der Themse liegt der historische Pub The Cutty Sark. Hier kann man entspannt direkt am Ufer der Themse sitzen mit toller Aussicht übers Wasser und auf die O2-Arena in North Greenwich im Hintergrund. Am besten läuft man von der Cutty Sark aus am Ufer entlang Richtung Osten.

Als Fan von Chicken Piri-Piri liebe ich natürlich auch Nando’s Cutty Sark am Ufer der Themse gegenüber der Cutty Sark.
Sehr nett ist es auch immer in der Champagner Bar Champagne + Fromage gleich neben dem Eingang zum Greenwich Markt, wo man sich mit unterschiedlichen Sorten Champagner und mit passenden Käseplatten verwöhnen kann.

Nightlife:
Oliver’s Jazz Bar mit Live Jazz im Keller in der Nevada Street nicht weit vom Eingang zum Park ist eine coole Jazz Bar, in der man auch etwas später noch ein Bierchen bekommt. In der Regel ist ja in den meisten Pubs um 23 Uhr Schicht im Schacht.

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