Barbican – Brutalismus Ikone mitten in London

Das Barbican mitten in der City of London ist ein faszinierendes Beispiel für den Baustil des Brutalismus aus den 1970er Jahren.

Über das Barbican – genauer das Barbican Estate – mitten in der City von London nicht weit von der St. Paul’s Cathedral wurde schon viel geschrieben. Und es wurden noch mehr Bilder gemacht. Der riesige Komplex, eine Orgie aus Beton mit über 2.000 Wohnungen, ist ein Vorzeigemodell für den Baustil des Brutalismus in Großbritannien und der restlichen Welt. Das Quartier in der Innenstadt von London – heute erreichbar über die gleichnamige U-Bahn Station – wurde im Zweiten Weltkrieg durch Angriffe der deutschen Luftwaffe während des sogenannten Blitz weitgehend zerstört. Es bot sich so die Gelegenheit, an solch exponierter Stelle auf rund 14 Hektar Fläche etwas ganz Neues zu wagen. Ein Architekturwettbewerb in den 1950er Jahren wurde von dem damals einflussreichen Architekturbüro Chamberlin, Powell and Bon gewonnen. Es arbeitete ein Projekt für die größte Wohnsiedlung der City of London inklusive Kulturzentrum aus, das dann zwischen 1965 and 1976 gebaut wurde. Noch heute lebt in den Türmen und Bauten des Barbican Komplexes die Mehrheit der Bürger*innen der City of London, die ansonsten weitgehend von seelenlosen Banken und Geschäftshäusern geprägt ist.

Hoch hinaus: Das Barbican, ein Komplex aus Wohnen und Kultur und Sinnbild brutalistischer Architektur in der City of London. ©SCRITTI

Ich persönlich liebe ja das Barbican und besuche den Komplex so oft wie möglich. Ein wirklich faszinierendes, ja atemberaubendes Architekturmonster im Stile des Brutalismus aus den 1970er Jahren. Die Anlage besteht aus drei 123 Meter hohen Hochhaustürmen mit 42 Stockwerken und 14 niedrigeren Gebäuden. Das gesamte Ensemble steht inzwischen unter Denkmalschutz.

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London 2022: My Second Voyage to meet ABBA – mit Erfolg!

Auch der zweite Besuch der Show ABBA Voyage in London ist ähnlich faszinierend wie das erste Mal, die Stimmung im Publikum erneut der Hammer.

Am Montag, den 26. September 2022 war ich zum zweiten Mal in London bei der Show ABBA Voyage in der ABBA Arena. Über meinen ersten Besuch im Juli 2022 berichte ich ausführlich hier im Blog. Die Gründe dafür sind einfach: Viele Besucher*innen und Fans der Show gehen ein zweites, drittes oder gar viertes Mal hin. Ich wollte vor allem sehen, wie das Erlebnis beim zweiten Mal ist, ob es einen immer noch so dermaßen überwältigt. Zudem dachte ich mir, ich kann mich dann mehr auf die Details konzentrieren, die mir beim ersten Mal durch die ganze Euphorie und die vielen Tränen entgangen sind. Ich hatte mir erneut einen Platz im Dancefloor Bereich gebucht, der am Montagabend mit 53,95 Pfund zudem am günstigsten war. Vielleicht hätte ich ja zudem etwas Glück und ein ABBA-Member wäre sogar anwesend… Was soll ich sagen, es war wirklich unglaublich, was an diesem Abend passiert ist!

Auch im September 2022 waren der Andrang zur ABBA Arena groß und die Besucher*innen voller Vorfreude auf die Show. ©SCRITTI
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Entertainment Tipp: A Different Stage by Gary Barlow

Gary Barlow erzählt mit seiner neuen Show „A Different Stage“ in kleinen Theatern aus seinem Leben und präsentiert die passenden Songs dazu.

Als ich Ende September 2022 wieder in London war, habe ich mich spontan dazu entschieden, kurzfristig noch ein Ticket für die Show von Take That-Mitglied Gary Barlow „A Different Stage“ im Londoner West End zu buchen. Gary Barlow ist mit seiner neuen Show, die auf seinem biographischen Buch gleichen Titels basiert, im altehrwürdigen Londoner Duke of York’s Theater von 1892 fast den gesamten September über aufgetreten. Am 25. September 2022 war die letzte Show in London, und ich nutzte die Gelegenheit, diese zu besuchen. Und was soll ich sagen: Die gesamte Show war wirklich fabulous, funny und immer wieder auch zu Tränen rührend! Für Gary Barlow, der zusammen mit Take That beim Abschluss der Olympischen Spiele 2012 in London für ein Millionenpublikum gesungen hat, ist solch ein persönlicher, intimer Auftritt wahrlich „a different stage“. Noch bis in den November 2022 ist Gary Barlow in weiteren britischen Städten wie Newcastle, Southend-On-Sea, Portsmouth oder Nottingham zu sehen. Tickets gibt es über die Webseite von „A Different Stage“ oder bei den großen UK-Ticketverkäufern wie Ticketmaster oder Seetickets.

Die altehrwürdigen Theater im Londoner West End haben eine ganz eigene Atmosphäre und machen jede Show zu einem Erlebnis. ©SCRITTI
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London Spezial: Daytrip nach Windsor

Das Städtchen Windsor westlich von London eignet sich schon immer für einen entspannten Tagesausflug. Um so mehr, seit Queen Elizabeth II im Schloss ihre letzte Ruhestätte fand.

Mit dem Tode am 8. September 2022 und dem anschließenden Begräbnis von Queen Elizabeth II am 19. September 2022 ist Windsor erneut in den Fokus der Weltöffentlichkeit geraten. Die Queen hat in Windsor Castle in der Gruft der St George’s Chapel ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ab Ende September 2022 kann Schloss Windsor wieder besucht werden (Tickets für die Schlossbesichtigung gibt es hier.) Man kann damit rechnen, dass sehr viele Menschen aus aller Welt die Gelegenheit nutzen werden, um auch das Grab von Queen Elizabeth II zu besuchen, um ihr so die letzte Ehre zu erweisen. Aus diesem Anlass möchte ich hier ein paar Infos zum (bislang) beschaulichen Städtchen Windsor zusammenfassen, das man zusammen mit dem benachbarten Eton wunderbar als Tagesausflug per Bahn von London aus erkunden kann. Man kann auch in Windsor übernachten und dies mit der An- oder Abreise über den nahe gelegenen Flughafen London Heathrow kombinieren.

Zwischen dem Bahnhof „Windsor & Eton Central“ und dem Windsor Castle finden sich umfangreiche Möglichkeiten zum Shopping. ©SCRITTI
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Lost Places: Botschaft des Irak (DDR)

Mitten in Berlin Pankow findet sich im ehemaligen Diplomatenviertel ein spannender Lost Place: Die frühere Botschaft des Irak in der DDR.

Wo: Berlin Pankow, Ortsteil Niederschönhausen
Anreise: Tram-Linie M1 Tschaikowskistraße
Architekten: Deutsch-irakisches Architektenkollektiv
Besonderheit: Verfallender Plattenbau, Lost Place

Sogenannte „Lost Places“ sind ja inzwischen sehr angesagt. Manche Zeitungen widmen dem Thema ganze Serien. Vielleicht liegt das auch daran, dass man im Kontext der Nachhaltigkeitsdebatten alte Gebäude wieder wertschätzen lernt und solche Orte oft die Phantasie anregen, was aus ihnen Kreatives entstehen könnte. Im Sommer 2021 entdeckte ich zufällig einen solchen Lost Place im tiefen Osten von Berlin: Mitten in Pankow steht versteckt ein architektonisches Schmuckstück aus längst vergessenen Plattenbau-Zeiten und ist dem Vandalismus preisgegeben: Die 1974 erbaute Botschaft des Irak in der DDR, die sich bis 1991 im ehemaligen Diplomatenviertel von Berlin Pankow befand. Das Gebäude in der Tschaikowskistraße 51 wurde 1974 von einem deutsch-irakischen Architektenkollektiv unter Leitung von Horst Bauer mit Hilfe des Kollektiv des Bau- und Montagekombinats Ingenieurhochbau Berlin (IHB) geplant. Es wurde im Wesentlichen aus standardisierten Plattenbau Fertigelementen gebaut und vom VEB BMK Ingenieurhochbau Berlin realisiert.

Irakische Botschaft in der DDR: Die Fenster sind verrammelt, das Gebäude gehört wohl weiterhin der Republik Irak. ©SCRITTI
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London Spezial: Bermondsey, mittendrin und doch unbeachtet

Gleich hinter der Tower Bridge beginnt der Stadtteil Bermondsey, wo es noch originales Süd Londen Flair zu entdecken gibt.

An einem Sonntag im Frühjahr 2022 war ich bei einer Tour von Katie Wignall von Look Up London durch den Stadtteil Bermondsey dabei. Dieser gehört zum London Borough of Southwark, eine meiner Lieblingsgegenden in London. Es gibt eine einzige U-Bahn-Station gleichen Namens an der Jubilee Line, die hier südlich der Themse entlang führt und in einem relativ unscheinbaren Wohngebiet liegt. Ansonsten ist das Viertel geprägt von architektonisch nicht uninteressanten Wohnanlagen und der Eisenbahn, die es mehrgleisig auf dem Weg von der London Bridge nach Süden und Osten durchschneidet. Am südlichen Ende erschließt zudem eine Linie der London Overground den Stadtteil. Katie von Look Up London bietet unterschiedliche Touren zu spannenden und interessanten Themen in London an und berichtet dabei auf ihre unvergleichliche Art mit Leidenschaft über sehr viele witzige oder kuriose Begebenheiten.

Eine Stadtführung mit der wunderbaren Katie Wignall ist immer wieder ein Genuss. ©SCRITTI

Darüber habe ich in diesem Blog schon berichtet, zum Beispiel über ihre Alternative Christmas Lights Tour im Dezember 2021.

Reges Treiben an einem Sonntagmittag in der Bermondsey Street gleich hinter dem Bahnhof London Bridge. ©SCRITTI

Obwohl Bermondsey direkt hinter der Tower Bridge am südöstlichen Ufer der Themse liegt, finden doch sehr wenige Touristen den Weg in das Viertel. Gleich hinter dem Bahnhof London Bridge beginnt die Bermondsey Street, wo sich in teils ehemaligen Warehouses in den letzten Jahren zahlreiche kleine, noch inhabergeführte Läden, Cafés und Restaurants angesiedelt haben und sehr viele junge Leute unterwegs sind.

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Grüne Oasen: Die Flora, historische Gartenbaukunst mitten in Köln

Die Flora, der Botanische Garten in Köln nach Plänen von Peter Joseph Lenné, bietet im Sommer Schatten und Abkühlung in teils tropischem Ambiente.

Gegenüber des Kölner Zoos nicht weit vom Rhein entfernt befindet sich im Stadtteil Riehl eine grüne Oase mitten in der Großstadt: Die Flora, ein fast 160 Jahre alter Botanischer Garten nach den Plänen des berühmten Gartenkünstlers Peter Joseph Lenné mit dem palastartigen Flora-Gebäude mittendrin. Hier kann man herrlich entspannen und etwas Ruhe finden und sich dabei von mehr als 10.000 Pflanzen aus aller Welt inspirieren und verzaubern lassen. Vor allem im Sommer, wenn es in Zeiten des Klimawandels auch in Köln unerträglich heiß und stickig werden kann, findet man ein paar kühle und schattige Plätzchen am Wasser inklusive eines kleinen Wasserfalls. Der Eintritt ist frei.

Erinnert fast ein bisschen an das Taj Mahal: Blick auf die Flora mit der Kaskada nach italienischem Vorbild. ©SCRITTI

In dem weiträumigen Gelände gibt es verschiedene Themengärten unter anderem mit Kamelien, Rosen oder Dahlien, dazu einen Duftgarten mit unterschiedlichsten Kräutern und großen Lavendel- und Rosmarinbüschen. Sie zeigen auch, wie sich Gartenkunst und das Verständnis von Landschaftsgärtnerei über 150 Jahre verändert haben. Hinzu kommen Wasseranlagen und verschiedene Gewächshäuser.

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Greenwich: Die schönste Seite von London

Greenwich ist sicherlich einer der schönsten Stadtteile von London und eignet sich hervorragend als Standort bei einem London Trip.

Für mich persönlich zeigt London mit dem Stadtteil Greenwich im Südosten an der Themseschleife eine seiner schönsten Seiten. Seit Jahren kehre ich immer wieder nach Greenwich zurück. Zwar wurde inzwischen auch hier vor allem entlang der Themse viel gebaut und entwickelt. Aber der historische Kern mit dem Old Royal Naval College am Flussufer und dem großen Park gegenüber hat seinen unverwechselbaren Charme behalten. Deshalb ist Greenwich inzwischen meine zweite Heimat in London, und ich möchte an dieser Stelle ein paar grundsätzliche Tipps für London Besucher geben. Das Besondere an Greenwich: Es ist sehr idyllisch, es hat die entspannte Atmosphäre einer kleinen, lebendigen Studentenstadt mit wenig Verkehr und viel historischer Bausubstanz, und alles liegt kompakt und nah beieinander. Es gibt jede Menge Restaurants, Pubs, kleine Läden und den Greenwich Market im historischen Zentrum, und alles ist fußläufig erreichbar.

Weithin sichtbar: Majestätisch thront das Segelschiff Cutty Sark in Greenwich unmittelbar am Ufer der Themse. ©SCRITTI
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London 2022: My Voyage to meet ABBA (Teil 1)

Seit 26. Mai 2022 gibt es in London mit ABBA Voyage ein einzigartiges Konzerterlebnis: Digitale Avatare von ABBA im Look von 1979 spielen zusammen mit einer Live-Band ein komplettes Konzert.

Quick Facts: Ein Besuch der Show ABBA Voyage in London ist ein absolut einzigartiges Erlebnis!
Anreise: Mit den Zügen der Dockland Light Railway (DLR) zum Bahnhof Pudding Mill Lane oder mit U-Bahn oder Zug nach Stratford und dann mit DLR, Bus oder zu Fuß zur ABBA Arena.
Unterkunft: Es gibt in Stratford rund um den Bahnhof und die große Shopping Mall ein paar Hotels, unter anderem ein Premier Inn. Wir haben im Premier Inn Greenwich übernachtet, da man von Greenwich aus mit der DLR sehr bequem und schnell über Canary Wharf in 30 Minuten zur Arena fahren kann.
UPDATE: Über meinen zweiten Besuch am 26. September 2022 berichte ich in diesem Post.

Es ist jetzt drei Wochen her, seit ich mir zu meinem Geburtstag ein ganz besonderes Erlebnis gegönnt habe: Ich besuchte mit meiner besten Freundin die ABBA Voyage Show in der ABBA Arena im Nordosten von London. Diese ganz spezielle Erfahrung beschäftigt mich noch heute, jetzt wo ich etwas mehr Zeit habe, um darüber nachzudenken und die Ereignisse Revue passieren lasse. Es ist nicht untertrieben zu sagen, dass ich das Gefühl habe, dass ABBA Voyage mein Leben verändert hat. Meine ersten Eindrücke nach der Show: Ich war sprachlos und fassungslos! Und ich habe wie so viele andere Besucher*innen nicht nur einmal geheult. Es ist verrückt: Man weiß, dass dies alles nur eine digitale Animation ist, und trotzdem fühlt man sich wie auf einem echten Konzert, jubelt den Stars auf der Bühne zu und durchlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Selbst meine Begleitung, die musikalisch nicht gerade bei ABBA verortet ist, war von der Show begeistert und fasziniert. Ich verstehe jetzt, warum viele, die die Show gesehen haben, unbedingt noch einmal hin wollen. Und ich fragte mich nach der Show ernsthaft, wie ich jemals wieder unbedarft nach London reisen kann, ohne zu ABBA Voyage zu gehen… 

ABBA Arena in Stratford: Das Gebäude für die ABBA Voyage Show hat auch architektonisch eine ganz besondere Ausstrahlung. ©SCRITTI
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Übers Meer fliegen mit dem Hovercraft

Es gibt sie noch, die legendären Hovercrafts. Kleinere Luftkissenboote bringen weiterhin Passagiere schnell und bequem zur Isle of Wight.

Ich habe in diesem Blog vor ein paar Jahren mal einen Post zum Thema Hovercrafts / Luftkissenboote verfasst, da man sich ja heutzutage durchaus fragt, was aus dieser einst so revolutionären Technik geworden ist, wie dies die BBC in einem interessanten Artikel getan hat. Immerhin gehören Hovercrafts zu den wenigen Fahrzeugen, die sowohl über Land als auch über Wasser fahren können. Wobei man eigentlich eher (wie der Betreiber) von „Fliegen“ sprechen muss, denn es fühlt sich tatsächlich wie Fliegen an! Im Juli 2022 hatte ich endlich einmal Gelegenheit, zum ersten Mal mit einem der letzten kommerziell eingesetzten Hovercrafts von Hovertravel übers Meer „zu fliegen“: Vom Hafen in Portsmouth auf die Isle of Wight. Wobei sich das Terminal für Fahrten mit dem Hovercraft südlich des Hafens direkt am Strand von Southsea befindet.

Kurz mal übers Meer flitzen: Hovercraft kurz vor der Ankunft auf der Isle of Wight ©SCRITTI
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