Im Lower Marsh Market hinter dem Bahnhof Waterloo gibt es bunte Häuser, authentisches Street Food, kleine unabhängige Shops und verrückte Street Art im Leake Street Tunnel.
Die Gegend in Southwark zwischen dem Bahnhof London Bridge und dem Bahnhof Waterloo hat sich in den letzten Jahren ja sehr verändert, wie ich in meinen Beiträgen über Southwark oder Bermondsey bereits beschrieben habe. Neue, verkehrsberuhigte (Fahrrad-)Straßen sind entstanden mit vielen kleinen Läden, Gallerien, unabhängigen Coffeeshops und Restaurants und ein paar Hotels. Auf Grund von Bildungseinrichtungen wie dem Southwark College sind hier auch viele Studenten unterwegs. In meinen Augen eine bislang ganz gut gelungene Mischung von Alt und Neu, ohne dass man wie an anderen Ecken von London das Gefühl hat, dass die komplette ursprüngliche Bevölkerung verdrängt und alles mit Hochhäusern zugepflastert wird. Man spürt immer noch den Hauch des ursprünglichen, armen South London, einst klassische Arbeiterbezirke mit Docks und Lagerhäusern entlang der Themse.
Ähnlich wie die Bermondsey Street am anderen Ende ist auch der Lower Marsh Market in Lambeth eine weitere positive Entwicklung in der gleichnamigen Straße, die parallel zum Bahnhof Waterloo verläuft und eine Verlängerung der Verbindung über Union Street und The Cut parallel zu den Bahngleisen in Southwark bildet. Am einen Ende der Straße befindet sich auch ein Eingang zum berühmten Leake Street Grafitti Tunnel.
London ist per Bahn nur vier Stunden Fahrzeit von Köln entfernt und mit dem Eurostar bequem zu erreichen.
UPDATE Dezember 2021: Seit März 2020 können über die Deutsche Bahn keine Sparpreise nach London mehr gebucht werden! Man bekommt Tickets nun über die internationale Seite der Deutschen Bahn (DB) bzw. muss in der Regel nun zwei Tickets kombinieren, was entsprechend teurer wird und zu unterschiedlichen Storno-Bedingungen führt. Ich nutze bei der Fahrt über Brüssel in der Regel ein DB-Ticket zum Sparpreis bis Brüssel (meist so um die 30 Euro mit BahnCard 25) und dann ein Ticket direkt bei Eurostar gebucht über die Webseite oder App (ab 44 Euro je Fahrt). Man kann bei Eurostar nach Anmeldung beim Ticketkauf auch Punkte sammeln, die dann zum Beispiel als 20-Euro-Ermäßigung eingesetzt werden können. Aktuell gilt es nach Brexit und Corona dringend, die Einreisebestimmungen nach Großbritannien zu beachten, die sich leider wöchentlich ändern können. Einen Überblick gibt es auf der Eurostar-Webseite. Achtung: Es müssen auch die Einreisebestimmungen der durchfahrenen Länder beachtet werden. So muss im Dezember 2021 bei der Rückreise von London nach Belgien ein Einreiseformular ausgefüllt werden, weil man von außerhalb der EU kommt. Bei der Fahrt durch Frankreich ist aktuell auch für Geimpfte ein Corona-Test vorgeschrieben.
Wie man bequem mit dem Eurostar von Deutschland aus über Brüssel oder Paris nach London reist, ist ausführlich auf meiner Seite mit UK-Reisetipps beschrieben. Bis Anfang 2020 gab es bei der Deutschen Bahn Sparpreise für die Fahrt Köln – London ab 59,90 Euro. Von/zu etwas weiter entfernten Zielen in Deutschland kostete es im Idealfall nur 10 Euro mehr.
Der Bahnbetreiber Eurostar hat seine Zugflotte modernisiert und 17 neue Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ Siemens Velaro beschafft (Eurostar 320, Class 374). Diese entsprechen im Grundgerüst dem deutschen ICE 3 und sind seit Ende 2015 im Einsatz.
Daneben erhielten auch einige der betagten Schnellzüge auf TGV-Basis (Class 373) ein komplettes Refurbishment mit neuer Inneneinrichtung, die weitgehend jener der neuen Züge entspricht. Mitte 2018 werden auch die meisten Fahrten ab Brüssel mit den neuen oder modernisierten Fahrzeugen angeboten. Diese verfügen nun auch über kostenloses WLAN im Zug und einem bordeigenen Entertainment Angebot mit Filmen und TV-Serien (Amazon Prime), die man sich auf seinem Laptop, Tablet oder Smartphone anschauen kann. Das WLAN funktioniert übrigens auch im Eurotunnel unter dem Ärmelkanal sehr gut.
In Lugano im Tessin gibt es 2014 beim Bahnhof eine Unterführung unter den Bahngleisen hindurch, die einmal nicht mit Graffiti verziert, sondern schlicht mit alten Zeitungsseiten tapeziert ist. Eine einfache, aber faszinierende Lösung, die den ansonsten tristen Tunnel zum Gesamtkunstwerk werden lässt.