Am Montag, den 26. September 2022 war ich zum zweiten Mal in London bei der Show ABBA Voyage in der ABBA Arena. Über meinen ersten Besuch im Juli 2022 berichte ich ausführlich hier im Blog. Die Gründe dafür sind einfach: Viele Besucher*innen und Fans der Show gehen ein zweites, drittes oder gar viertes Mal hin. Ich wollte vor allem sehen, wie das Erlebnis beim zweiten Mal ist, ob es einen immer noch so dermaßen überwältigt. Zudem dachte ich mir, ich kann mich dann mehr auf die Details konzentrieren, die mir beim ersten Mal durch die ganze Euphorie und die vielen Tränen entgangen sind. Ich hatte mir erneut einen Platz im Dancefloor Bereich gebucht, der am Montagabend mit 53,95 Pfund zudem am günstigsten war. Vielleicht hätte ich ja zudem etwas Glück und ein ABBA-Member wäre sogar anwesend… Was soll ich sagen, es war wirklich unglaublich, was an diesem Abend passiert ist!

Denn ganz überraschend ist Frida eineinhalb Wochen vor meinem Besuch am 15. September 2022 bei ABBA Voyage aufgetaucht und wurde am Ende der Show von den Fans mit Standing Ovations frenetisch bejubelt. Eine Durchsage hatte das Publikum nach der Show auf die Anwesenheit von Frida aufmerksam gemacht. Sie genoß offensichtlich den Applaus und bedankte sich bei den Fans. „I love you all!“ rief sie mit Kusshand in die Menge!
Später ließ sich Frida auch noch vor der ABBA Arena und auch mit Fans fotografieren. Man sieht eine zufriedene, herzliche und ausgelassene Frau, der ABBA Voyage offensichtlich genauso viel Spaß bereitet wie den Fans!
Vor Beginn der Show war es im September 2022 nicht viel anders als bei meinem ersten Besuch im Juli. Schon bei der Fahrt in der DLR spürte man bei Fahrgästen, die offensichtlich das Ziel Pudding Mill Lane hatten, die Anspannung und Aufregung wie vor einem echten Konzert. In der ABBA Arena war es wieder sehr voll, und es herrschte eine ausgelassene, euphorische Stimmung. Erneut sah man Fans in Kostümen oder Glitzer-Outfits. Auch der Zugang und der Eintritt in den Saal hatte die gleiche etwas magische, verheißungsvolle Atmosphäre wie beim ersten Mal.

Obwohl ich ja nun wusste, was auf mich zukommen würde, stieg doch die Anspannung deutlich. Ich postierte mich dieses Mal ganz hinten mittig am Rande des Dancefloor Bereichs, um einen guten Überblick zu haben. Als ich mich in der Arena umgeschaut habe, sah ich zufällig, dass auf dem Balkon über dem rechten Zugang zum Sitzbereich die Produzentin Svana Gisla stand mit weiteren Leuten. Sie war auch beim Besuch von Frida mit dabei. Auf Youtube findet sich ein interessantes Interview mit Svana Gisla bei der Premiere von ABBA Voyage.
Ich dachte mir: Hallo, ist da heute etwas Besonderes los? Als die Show schließlich startete, habe ich erneut nach oben geschaut und konnte es kaum glauben: Plötzlich stand da auch Benny Andersson von ABBA! Es war ganz eideutig Benny! Er stand ganz vorne ans Geländer gelehnt und verfolgte konzentriert die Show. Ich konnte dann auch seinen Sohn Ludvig erkennen und meine auch den Produzenten Baillie Walsh gesehen zu haben. Fast das gesamte Produzenten-Team von ABBA Voyage war anwesend! Es fehlte nur noch Björn. Hinter ihnen schienen zudem ganz normale Fans die Show zu verfolgen. Das hat mich ziemlich umgehauen. Ich musste immer wieder nach hinten schauen, und ja, es gab keinen Zweifel: Da oben stand Benny Andersson in Schwarz mit seinen langen Haaren und seinem grauen Bart! Er war die ganze Show über anwesend, und keiner im Publikum hat offenbar etwas gemerkt.
Da stand der Mann da oben und hat in die Vergangenheit auf sein jüngeres Selbst geblickt. Eine Situation wie im Film „Back to the Future“. Und doch gehört beides zusammen. Nur deshalb funktioniert es, weil da im Hintergrund die echten Menschen sind, so wie Svana Gisla und Ludvig Andersson. Sie haben sich alle bemüht, den Spirit von ABBA in die Figuren zu transformieren. Und dann steht da Benny und schaut zum hundertsten Mal, ob alles so richtig ist, ob alles so stimmt. Nur deshalb funktioniert ABBA Voyage so erfolgreich, weil sich alle damit identifizieren können.
Michael Schwager
Das Publikum war von der Show fasziniert wie beim ersten Mal, und die Reaktionen waren euphorisch wie bei meinem ersten Besuch. Die Leute klatschten begeistert und sangen von Anfang an die Songs mit. Alle schienen sehr rasch davon überzeugt, dass da vorne auf der Bühne leibhaftig ABBA stehen und ein echtes Live-Konzert geben! Es ist wirklich faszinierend, wie perfekt diese Illusion von den Zuschauern aufgenommen wird. Die Leute jubeln und schreien wie bei einem echten Konzert: ABBA! Besonders deutlich wird das beim absoluten Highlight am Ende der Show: Wenn mit dem Piano-Solo „Dancing Queen“ eingeläutet wird, tobt der ganze Saal. Selbst auf den Sitzplätzen springen die Leute auf, klatschen, singen und tanzen. Die gigantische Lichtinstallation über die gesamte Arena hinweg tut ein Übriges, während vorne die ABBA-tare über die Bühne wirbeln. Selbst manche Security-Leute hält es dann nicht mehr zurück, und sie tanzen und singen genauso wie alle anderen!
Ich hatte dieses Mal auch Zeit, etwas länger der Live-Band links von der Bühne zuzuschauen. Man steht am linken Eingang praktisch direkt vor der Band und sieht die Musiker*innen (es sind mehr Frauen als Männer) bei ihrer leidenschaftlichen Arbeit. Sie legen sich ins Zeug und geben alles. Vor allem die Keyboarderin hat die Songs alle mitgesungen und unvergleichlich in die Tasten gehauen. Man spürt auch bei der Band, dass diese mit Leidenschaft und Herzblut bei der Sache ist, um den Abend für die Fans zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen! Völlig zurecht bekommt die Band mit den drei fantastischen Background-Sängerinnen ihren eigenen Auftritt bei „Does Your Mother Know“. Ein Interview mit der Band gibt es beim NME.



Am Schluss der Show ging ich extra wieder nach hinten an den Ausgang unterhalb des Balkons. Benny war immer noch da und hat offensichtlich die gesamte Show verfolgt. Es muss ihn beeindruckt haben, wie die Fans Abend für Abend auf die ABBA-tare reagieren. Ich hoffte, dass vielleicht wie beim Besuch von Frida eine Durchsage käme und man dann die Möglichkeit haben würde, ein Foto zu machen. Leider kam aber nichts. Ein paar Fans in den oben Reihen haben beim Verlassen des Saals dann aber trotzdem Benny erkannt und Fotos gemacht. Es gab einen kleinen Tumult, ich wollte auch hin und ein Foto machen, aber der strenge Security Typ ließ mich nicht aus dem Dancefloor-Bereich heraus. Daher habe ich nur sehr unscharfe Fotos. Aber immerhin ist es für mich die Erinnerung an einen weiteren, unvergesslichen Abend mit ABBA Voyage: Der Abend, an dem ich zum ersten Mal Benny Andersson gesehen habe!
Tickets für ABBA Voyage kann man über die ABBA Voyage Webseite buchen oder direkt über Ticketmaster UK. In unserem Fall gab es nur Barcodes aufs Handy, die man über den Browser oder am Einlass per Screenshot vorzeigen kann. Hat man einen deutschen Ticketmaster-Account bzw. die deutsche App, werden die britischen Tickets nicht in der App angezeigt. Man muss sich dann im Browser auf der britischen Webseite einloggen. So war es zumindest bei mir.
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2 Kommentare zu „London 2022: My Second Voyage to meet ABBA – mit Erfolg!“