Wer fast 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer einen Eindruck bekommen will, wie das Leben damals in der geteilten Stadt vor 1990 war, dem sei ein Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer / Berlin Wall Memorials empfohlen. Insbesondere junge Menschen, die die Mauer in Realität nie erlebt haben, finden hier zahlreiche Informationen zur jüngeren deutschen Geschichte. Entlang der Bernauer Straße führte über Jahrzehnte die Grenze zwischen den Bezirken Mitte und Wedding und damit zwischen Ost und West, zwischen DDR und BRD. Grenzsoldaten der DDR riegelten das Gelände ab und verhinderten, dass die Menschen diese brutale Grenze überwinden konnten. Deutsche Geschichte lässt sich hier entlang eines einzelnen Straßenzuges auch noch 30 Jahre später anschaulich nacherleben.


Teile der Berliner Mauer inklusive eines ehemaligen Wachturms der Grenzwächter stehen hier immer noch und können besichtigt werden. Schlanke Metallsäulen in Höhe der ehemaligen Mauer markieren eindrucksvoll den Verlauf der Mauer entlang des östlichen Gehwegs der Bernauer Straße und den früheren „Todesstreifen“ dahinter, dem Teile eines Friedhofes und 1985 auch eine Kirche weichen mussten. Glücklicherweise blieb dieser Bereich nach dem Mauerfall im November 1989 über mehrere Häuserblöcke hinweg erhalten und wurde auch nicht wieder bebaut. Inzwischen wurde das Gelände sehr eindrucksvoll auf 1,4 Kilometern Länge zum Mahnmal auch zum Gedenken an die vielen Opfer der Teilung Deutschlands umgestaltet. Es gibt eine Aussichtsplattform auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die Blicke „hinter die Grenze“ ermöglicht, und ein Besucherzentrum (Visitor Center) mit Ausstellungen und Führungen.
Auf den Fassaden der Häuser auf der Ostseite finden sich großformatige Bilder zu Situationen, die genau an dieser Stelle passierten. Über das Gelände verteilt sind Metallstelen, auf denen in Text-, Bild- und Audio-Beiträgen über die Situation von den 60er Jahren bis heute informiert wird. Die Gedenkstätte ist Teil der Stiftung Berliner Mauer. Auf der Webseite der Gedenkstätte gibt es auch einen kurzen Film über die Entstehung des Mahnmals.









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