14 Kopfbahnhöfe in einer Stadt

Hier einmal zwei Fotos aus London: London Victoria Station und London Liverpool Station um die Mittagszeit.

London Victoria Station by SCRITTI
London Victoria Station by SCRITTI

London Liverpool Street by SCRITTI
London Liverpool Street by SCRITTI
Die Züge fahren in der Regel halbstündlich in alle Richtungen, in der rush-hour wird der Takt weiter verdichtet. Dies sind nur zwei von insgesamt 14 Kopfbahnhöfen in London. Wenn man das Treiben in der Metropole verfolgt, fragt man sich erst recht, wie irgendjemand mit ein bisschen Verstand überhaupt auf die Idee kommen kann, in einer Großstadt wie Stuttgart einen funktionierenden Kopfbahnhof mit 16 Gleisen und zahllosen Ausbau-Optionen für die Zukunft in einen unterirdischen Flaschenhals mit nur vier Gleisen pro Richtung verwandeln zu wollen. Eine solche Ideen würde in die USA der 50er Jahre passen, als das Siechtum der Eisenbahn begann und die Auto- und Öllobby alles daran setzte, ein gut funktionierendes Transportsystem zu zerstören. Aber mitten im Europa des 21. Jahrhunderts?

Obama plant Zukunft für die Bahn in USA

us-intercity-passenger-rail-network
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Mit Barack Obama soll die Eisenbahn in den USA wieder eine Zukunft haben. Der US-Präsident hat angekündigt, Milliarden in den Ausbau des amerikanischen Schienennetzes zu investieren und Pläne für ein System von Hochgeschwindigkeitszügen vorgestellt. Obama hält den Ausbau des amerikanischen Schienennetzes für längst überfällig. Bis 2012 sollen acht Milliarden Dollar für bis zu zehn Schienennetze in den Ballungsgebieten investiert werden. Eine Verbindung quer durch die USA ist zunächst nicht geplant. Auf den Bahnstrecken mit bis zu knapp 1000 Kilometern Länge sollen Züge mit bis zu 240 Kilometern pro Stunde fahren können. Bislang verkehren lediglich zwischen Washington, New York und Boston Hochgeschwindigkeitszüge von Amtrak auf Basis des TGV unter der Marke Acela. Die Züge können Tempo 240 erreichen, sind jedoch nur eine halbe Stunde schneller als Regionalzüge. Die Fahrzeit für die rund 360 Kilometer von Washington nach New York sank unter drei Stunden.

Hier gibt es ein offizielles Dokument über die Regierungspläne zum künftigen Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn in den USA: US highspeed rail strategic plan (pdf ca. 2 MB).

Obama calls for high-speed rail development mit Film von Obamas Ansprache bei msnbc.

Obamas Pläne haben in den USA gleich zu heftigen Debatten über die Sinnhaftigkeit von Eisenbahnen geführt, wie man auf vielen Nachrichtenseiten und Blogs sehen kann. Tenor: Wozu brauchen wir Züge, wenn Fliegen und Autofahren viel billiger ist und schneller geht?

Mit dem Thema beschäftigen sich auch verschiedene US-Blogs:
California High Speed Rail Blog
Switching Modes

Hier gibt es eine SCRITTI-Reisereportage über eine Zugfahrt von San Francisco nach Chicago.

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