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Kreiselkunst: Die Inseln des Zorns
Muss weg, da nicht verkehrssicher: Kreiselkunst Erlenbach Wir hatten ja an dieser Stelle schon einmal über wenn nicht gar sinnlose, so doch zumindest fragwürdige Kunst in Verkehrskreiseln auf Kosten des Steuerzahlers in deutschen Weinbaugemeinden berichtet. Seit einiger Zeit gehen nun die Wogen erneut zu diesem Thema hoch. Grund: Die EU verlangt den Abbau von solcher „Kreiselkunst“, die ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen könnte, und das Land als ausführendes Organ will nun etliche Kreisel-Inhalte in Baden-Württemberg beseitigen lassen. Es könnte ja sein, dass irgendein volltrunkener Autofahrer nachts, statt in den Kreisverkehr abzubiegen, einfach geradeaus auf die schöne Kunst aus Felsen, Mauern oder Stahlstreben rauscht. Jetzt hat auch die Süddeutsche Zeitung das Thema aufgegriffen unter dem Titel „Insel des Zorns“: „In vielen Ländern Europas entschloss man sich, die immerhin zum Schutz von Menschenleben gedachte Maßgabe erst mal herzhaft zu ignorieren. Die Stadt Paris ließ ausrichten, man werde weder den Arc de Triomphe abtragen noch den Obelisken auf dem Place de la Concorde fällen. Auch in Deutschland mühte sich niemand, bestehende Kreisverkehre zu überprüfen. In Nordrhein-Westfalen verweist das Verkehrsministerium auf Einzelfalllösungen, in Bayern gibt es ein „Merkblatt“ zum Kreiselbau. Nur in Baden-Württemberg zimmerte die grün-rote Landesregierung einen grundsätzlichen „Kreisel-Erlass“, der ihr jetzt um die Ohren fliegt.“ Ja, das sind die Themen, die uns in diesem Lande wirklich bewegen!